Es ist für mich eine große Ehre, an dieser Stelle einige Zeilen über einen der größten Spielerpersönlichkeiten unserer Wormatia, Helmut Müller, schreiben zu dürfen.

In Verbindung mit Helmut Müller fällt mir meine Kind- und Jugendzeit ein, in der wir jede freie Minute auf dem so genannten Bolzplatz verbrachten. Beim dortigen Kicken war es üblich, dass sich jeder Teilnehmer mit dem Namen eines bekannten Fußballers schmückte. Für mich war dies grundsätzlich mein Idol Helmut Müller. Zu meinem Leidwesen hatte ich dann leider ebenso namhafte Gegenspieler, wie z.B. Werner Kohlmeier und sah dann bei weitem nicht so gut aus wie mein Vorbild.

Damals hätte ich nicht im Traum daran gedacht, mein Idol Helmut Müller - der einen großen Anteil an meiner Verbundenheit zu unserer Wormatia besitzt - später zu meinen Freunden zählen zu dürfen.

Helmut Müller war noch ein echter Linksaußen, die man als Fußballfan heute so sehr vermisst. Seine Spielweise und vor allem seine sehenswerte Tore zu verfolgen, war etwas Besonderes. Gerne erinnere ich mich an Spiele gegen den FCK mit all seinen Nationalspielern, TuS Neuendorf mit dem später als Riegel-Rudi bekannt gewordenen Rudi Gutendorf, 1. FC Saarbrücken und viele andere mehr. Um bei diesen Spielen einen guten Platz zu ergattern sind wir bereits am Vormittag, mit Verpflegung ausgestattet, ins Stadion marschiert. Eine Zuschauerkulisse von 10.000 Besuchern war damals nichts Ungewöhnliches. Gerne erinnere ich mich auch an ein Spiel der Südwestauswahl im ausverkauften Südweststadion in Ludwigshafen - mit den Wormaten Helmut Müller und Bubi Blankenberger - wo die hoch gehandelte Hamburger-Auswahl mit sage und schreibe 5 : 0 deklassiert wurde.

Natürlich war ein "Ausnahmefußballer wie Helmut Müller" von anderen Vereinen, allen voran dem 1. FC Kaiserslautern begehrt, aber der Helmut blieb immer seiner Wormatia treu. Daran war auch sein Vater - der übrigens auch das Wormatia-Trikot trug - nicht ganz schuldols. Helmut erzählte mir einmal folgende Geschichte: Als ich meinem Vater von einem Angebot eines anderen Vereins unterrichtete, machte mir dieser unmissverständlich klar, dass bei einem Wechsel für mich mein Elternhaus verschlossen sei. Damit war dieses Thema für Helmut erledigt.

Helmut Müller ist - trotz seiner großen sportlichen Erfolge - immer der "liebenswerte Wormser Bub und Freund" geblieben, den alle schätzen.

Heute lebt Helmut Müller - mit seiner Ehefrau Käthe, mit der er seit 49 Jahren verheiratet ist - auf Grund einer heimtückischen Krankheit zurückgezogen in seinem Haus in der Heidenhainstraße. Da er nicht mehr zu seinem geliebten Wormatia-Stammtisch kommen kann, sehen wir uns leider viel zu selten.

Über die Entscheidung seines Sohnes Uwe, für seinen Vater eine eigene Homepage ins Leben zu rufen, bin ich persönlich, aber auch als Ehrenpräsident des VfR Wormatia Worms, sehr glücklich und dankbar.

Ich freue mich schon heute auf den 16. April 2005, denn an diesem Tage feiern wir den 80. Geburtstag von meinem Freund Helmut Müller.

Karl Heinz Hesch

Ehrenpräsident VfR Wormatia 08 Worms